Client: Federal Republic of Austria
Location: Mauthausen
Completion: 1998
Mauthausen Memorial _ architectural intervention
falkeis.architects gelang es in enger Zusammenarbeit mit dem Akustiker Karlheinz Müller und dem Ingenieurkonsulenten Klaus Bollinger, einen trotz seiner enormen Ausmaße subtilen "virtuellen Konzertraum" zu realisieren. Auf eine Einhausung des Bühnenraums wurde bewusst verzichtet, um den Blick auf die dahinterliegenden Wände des Steinbruchs freizuhalten und die Membrankonstruktion über dem Bühnenbereich als schwebende Lichtfläche darzustellen. Diese 0ualität des Schwebens ist jenes Motiv, das Zawinuls Komposition, Falkeis' architektonische Konzeption und die Umsetzungsstrategie von Müller und Bollinger gleichermaßen bestimmte und in dem nächtlichen Ereignis auch beeindruckend spürbar war. Die komplizierten akustischen Verhältnisse wurden souverän auf eine Weise gelöst, die wohl intensivere Klangerlebnisse vermittelt, als dies in einem Konzertsaal möglich ist, da sie den Besucher regelrecht mit Ton“umhüllt“. Die, von falkeis.architects elegante und unaufdringliche bauliche Interpretation der an diesem belasteten Ort doch eher prekären Aufgabe, ein "Event" zu inszenieren, umschiffte geschickt alle formalen Probleme, die hier immer gleich zu moralischen werden. So wäre es anzustreben, in dieser Anlage weitere Veranstaltungen stattfinden zu lassen, die das Trauma des 0rtes mit ähnlich subtilen künstlerischen Mitteln zu vergegenwärtigen in der Lage sind.
see: Matthias Boeckl, Memorial Mauthausen; in Architektur & Bauforum 6/1998